Studienfahrten der EvT nach Paris

„Le Dernier Métro“

oder

„Eine Kursfahrt nach Paris“

Die Sonne schob sich hinter den Wolken hervor, als am frühen Morgen insgesamt 33 Französischschülerinnen und Schüler der Jgst.10, 2 begleitende Lehrerinnen und 1 Lehrer frohgemut in den Reisebus einstiegen, um 3 Tage lang die Schönheiten der französischen Hauptstadt zu erleben.

Nach mehreren Stunden ruhiger Fahrt gelangte man schließlich in Paris auf den Boulevard Périphérique,  wo aber ein massiver Stau die Weiterfahrt behinderte. Doch dank der meisterlichen Fahrkünste des Chauffeurs, der in typisch französischer Manier jede Lücke nutzte, um sein Gefährt zwar zentimeterweise, doch zielstrebig voranzubringen, erreichte die Gruppe schon am Nachmittag das Hotel und machte sich sogleich auf den Weg, um mit der Metro die für diesen Tag im Besichtigungsprogramm vorgesehenen Sehenswürdigkeiten zu erreichen: Louvre, Champs-Elysées, Arc de Triomphe, Grande Arche und Tour Eiffel.

Der nächtliche Blick vom Eiffelturm auf die Lichter der Stadt versetzte in Hochstimmung, im wahrsten Sinne des Wortes. Noch ahnte freilich niemand, dass man hiervon noch lange würde zehren müssen!

Lange Menschenschlangen vor den Aufzügen kosteten Zeit, doch gelang es an der Station Bir-Hakeim in den Zug Richtung Nation einzusteigen. Was dann genau geschah ist etwas unklar, zweifellos wegen der Dunkelheit der Nacht.

Geplant war gegen 1 Uhr nachts in Richtung Bastille umzusteigen, aber die Ereignisse überschlugen sich förmlich.

Auf dem Bahnsteig informierte die Stimme aus dem  Lautsprecher die wartende Gruppe, dass nun  „Service terminé“ sei, also vor dem Morgengrauen hier kein Zug mehr führe. Die erschrockene Gruppe lief zum nächsten Bahnsteig, ein kurzer Blick genügte, der ankommende Zug schien der richtige zu sein, mit einer gewaltigen Kraftanstrengung rannten 36 Brühler los, im letzten Augenblick hasteten alle in den Wagen, das Abfahrtsignal ertönte, man jubelte über den gelungenen Sprint, fuhr eine Station weiter, schaute auf den Namen der nächsten Station, traute seinen Augen nicht, der Zug fuhr weiter, ein Schreckensschrei in aller Munde, man war in die falsche Richtung gefahren, schnell sprangen alle an der nächsten Station aus dem Zug, wo erneut die Stimme aus dem Lautsprecher ertönte: „Service terminé“!

Alle Bemühungen, noch mit einer anderen Linie oder mit dem Bus zurück zum Hotel zu kommen, waren vergeblich. So zog zwischen 1.00 und 2.30 Uhr die mit Rucksäcken bepackte Brühler Karawane durchs nächtliche Paris, und alle liefen und liefen zügig immer weiter. Der Weg, geschätzte 7 Kilometer, schien kein Ende zu nehmen, tat es dann aber doch. Erstaunlich, zu welchen sportlichen Leistungen man auch zur nächtlichen Stunde fähig ist, wenn es denn sein muss! Erschöpft sanken alle ins Bett, um nach kurzem Nachtschlaf bereitwillig und motiviert  weitere Aktivitäten zu genießen. Gemunkelt wird, der eine oder die andere habe sich nur durch den regelmäßigen Verzehr von Traubenzucker mobil gehalten, doch lüftet der Schleier der Nacht zum Glück nicht alle Geheimnisse!

Die nächtliche Herausforderung sollte das einzige wirkliche Abenteuer bleiben, doch die Schönheit der Stadt Paris mit ihren unvergleichlichen Sehenswürdigkeiten, die noch in den nächsten zwei Tagen besucht wurden, beeindruckte gleichermaßen.

Bei der Ankunft in Brühl waren Schüler/Innen und Lehrer/Innen in bester Stimmung, hatte man doch im freundlichen Miteinander aller Gruppenmitglieder unvergessliche Tage und Nächte in der französischen Hauptstadt verbracht. Und die Erweiterung des aktiven Vokabulars um das Schlagwort „Service terminé“ kann wohl als Krönung von vier Jahren harter Wortschatzarbeit betrachtet werden.

„Bonne chance“  und jederzeit  „Bonne route“ wünschen  allen Kursteilnehmern die nimmermüden begleitenden Lehrer