Die Elisabeth-von-Thüringen in Brühl freut sich über Zuwachs im Kollegium. Zusammen mit seiner Halterin, Gisa Werner, die Lehrkraft an unserer Realschule ist, hat Balu im November 2022 seine mehrmonatige Schulhundausbildung erfolgreich absolviert. Ähnlich wie seine menschlichen Kolleg*innen musste auch er sich vorher nicht nur in zahlreichen Trainingsstunden, sondern auch in praktischen Prüfungen bewähren, in denen seine Eignung festgestellt wurde. Den Theorieteil durfte er jedoch seiner Halterin überlassen, die sich mit ihm gemeinsam auf die neuen Aufgaben in der Schule vorbereitete.
Von nun an soll Balu zunächst an 3 Tagen in der Woche seine Halterin in die Schule begleiten. Dort soll er vor allem im Unterricht mit dabei sein, um die Schüler*innen tatkräftig zu unterstützen. Im Gegensatz zu den Lehrkräften kann er das schon, indem er einfach auf seiner Decke liegt und dafür sorgt, dass es in der Klasse nicht zu laut wird, da niemand ihn erschrecken möchte. Natürlich darf er ab und an auch durch das Klassenzimmer laufen. Wichtig dabei ist jedoch, dass alle Schüler*innen damit einverstanden sind, niemand allergisch auf Balu reagiert oder Angst vor ihm hat. Auch die Regeln im Umgang mit ihm müssen vorher besprochen werden. Hierzu gehört zum Beispiel, dass Rucksäcke immer verschlossen bleiben, damit Balu kein Pausenbrot klaut. Zudem sind auch Hygieneregeln zu beachten. So sind die Schüler*innen beispielsweise angehalten, sich am Ende jeder Stunde die Hände zu waschen.
Die allgemeinen Ziele des Einsatzes von Schulhunden gestalten sich vielfältig. Zu ihnen gehören die Steigerung des Verantwortungsbewusstseins ebenso wie die Stärkung des Selbstwertgefühls durch die Zuneigung eines einem unvoreingenommen entgegentretenden Lebewesens. Durch die klare Reaktion eines Hundes können die Kinder und Jugendlichen zudem soziale und emotionale Kompetenzen erwerben und Stress abbauen. Auch können Schulhunde für eine freundliche Lernatmosphäre sorgen. Damit auch Balu das bewirken kann, müssen sich die Schüler*innen und er jedoch erst einmal kennenlernen. Hierfür soll er, wie erwähnt, erst einmal einfach dabei sein und darf gestreichelt werden. Gerade die die jüngeren Schüler*innen genießen das Kuscheln mit Balu sehr. Wenn Routine eingekehrt ist, kann er sich dann auch immer mehr am Unterrichtsgeschehen beteiligen. Seine Halterin hat ihm zum Beispiel beigebracht, aus der Hand zu würfeln, sodass er Einteilungen bei Gruppenarbeiten vornehmen kann – wie ein flauschiger Zufallsgenerator. Im Fach Deutsch kann ihm auch einfach mal vorgelesen werden.
Für Balu ist der Schulalltag aber natürlich eine Herausforderung, an die er sich erst einmal gewöhnen muss. „Er liebt Kinder, ist aber noch sehr aufgeregt, vor allem auf den Fluren, wenn er am liebsten alle begrüßen möchte.“, sagt auch seine Halterin, Gisa Werner. „Er ist jetzt 2 Jahre alt, also selbst noch ein halbes Kind.“
Trotzdem hat er schon Großartiges erlebt und bewirkt. Balu ist nämlich auch ein besonders guter Tröster. „Als ein Mädchen weinte, wich Balu ihr die ganze Stunde nicht mehr von der Seite.“, berichtet Frau Werner vor diesem Hintergrund.
Zwischendurch ist es Balu jedoch auch genug, dann läuft er zu seiner Halterin und legt sich unter das Pult. Daher soll auch ein Rückzugsraum für Balu eingerichtet werden, wo er dann mal Pause machen darf. Auch ein Schulhund braucht nämlich ab und an einmal Ruhe und Gemütlichkeit.